Rüstungsinvestments: Akzeptanz steigt

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56 Prozent der Menschen hierzulande halten es für moralisch vertretbar, wenn sie in Rüstungsfirmen investieren. 44 Prozent finden das hingegen verwerflich. Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative Umfrage von Verivox Finanzvergleich.

Zum Vergleich: Eine frühere Verivox-Umfrage aus dem Jahr 2022 zeigt, dass vor dem russischen Überfall auf die Ukraine noch bei 53 Prozent aller Bundesbürger moralische Bedenken gegen private Rüstungsinvestments überwogen.

Nachhaltige Fonds enthalten teilweise auch Rüstungsfirmen

„Schon in den vergangenen Jahren hat die Rüstungsindustrie von steigenden Staatsausgaben für die Verteidigung profitiert“, sagt Oliver Maier, Geschäftsführer von Verivox Finanzvergleich. „Nun wollen die USA auf dem anstehenden Nato-Gipfel durchsetzen, dass die Bündnisstaaten künftig 5 Prozent ihres Bruttoinlandsprodukts für Verteidigung und verteidigungsrelevante Infrastruktur ausgeben.“ Sollte es dazu kommen, stünden der Branche weitere goldene Jahre mit vollen Auftragsbüchern bevor.

Die Branche profitierte zuletzt auch von liberaleren Regeln der deutschen Fonds- und Finanzwirtschaft. Seit vergangenem Dezember dürfen auch als nachhaltig eingestufte Fonds in Hersteller konventioneller Waffen und Rüstungsgüter investieren. Zuvor war das ausgeschlossen.

Sicher nur mit Siegel

In der Bevölkerung gehen die Meinungen dazu stark auseinander: 44 Prozent der Befragten der Verivox-Studie finden es richtig, dass nachhaltige Fonds und Anlageprodukte in Rüstungsunternehmen investieren dürfen; 37 Prozent halten das für falsch und 18 Prozent wollen sich nicht festlegen.

„Anlegerinnen und Anleger, die nicht in Waffen investieren möchten, können auf das FNG-Siegel achten“, empfiehlt Maier. Dieses Siegel erhalten laut Maier nur Finanzprodukte, bei denen Investitionen in Rüstungsgüter nahezu vollständig ausgeschlossen sind.

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