Frauen stellen im Hinblick auf die finanzielle Absicherung im Ruhestand eine große, aber oft vernachlässigte Zielgruppe dar. Trotz des Bewusstseins für mögliche Altersarmut und finanzielle Engpässe im Rentenalter sorgen viele Frauen nicht ausreichend für ihre Altersvorsorge vor. Diese Zurückhaltung bietet Versicherungsmaklern und Finanzberatern ein enormes Vertriebspotenzial, da die finanzielle Lücke bei Frauen deutlich größer ist als bei Männern. Hier bietet sich die Gelegenheit, durch gezielte Beratung und maßgeschneiderte Lösungen eine wichtige Zielgruppe anzusprechen und gleichzeitig zur Schließung des Gender Pension Gaps beizutragen.
Der Gender Pension Gap: Frauen verdienen und sparen weniger
Die Zahlen des Statistischen Bundesamts zeigen eindrücklich, dass Frauen im Rentenalter im Durchschnitt deutlich weniger Einkommen erzielen als Männer. Die durchschnittlichen Alterseinkünfte von Frauen beliefen sich 2022 auf 18.663 Euro brutto pro Jahr, während Männer im Durchschnitt 25.599 Euro erzielten. Dies führt zu einem Gender Pension Gap von 27,1 Prozent. Ohne die Einberechnung von Hinterbliebenenrenten, die überwiegend Frauen beziehen, steigt dieser Abstand sogar auf 39,4 Prozent.
Die Ursachen für diese Unterschiede sind vielfältig: Frauen verdienen im Durchschnitt pro Stunde 18 Prozent weniger als Männer und arbeiten oft in Teilzeit oder in Berufen mit geringeren Löhnen. Außerdem ist die Erwerbstätigenquote bei Frauen immer noch 9 Prozent niedriger als bei Männern. Diese Faktoren führen dazu, dass Frauen im Alter in der Regel weniger gesetzliche Rente erhalten und auch die betriebliche Altersvorsorge meist weniger umfangreich ist. Deshalb ist die private Vorsorge für Frauen besonders wichtig, doch viele Frauen vernachlässigen diesen Bereich weiterhin.
Mangelnde Altersvorsorge trotz Bewusstsein für die Risiken
Laut dem aktuellen Vorsorge Report der Axa ist das Bewusstsein bei Frauen für die Notwendigkeit der Altersvorsorge durchaus vorhanden. Vier von zehn Frauen erwarten, dass sich ihr Lebensstandard im Alter verschlechtert, und drei von zehn haben sogar Angst vor Altersarmut. Doch trotz dieser Bedenken gibt eine erschreckend hohe Zahl von Frauen an, nicht ausreichend für das Alter vorzusorgen. Drei von zehn Frauen sparen überhaupt nicht für ihre Altersvorsorge – bei den Männern sind es hingegen nur zwei von zehn.
Ein Hauptgrund für die unzureichende Altersvorsorge vieler Frauen ist der fehlende finanzielle Spielraum. Frauen verdienen oft weniger und haben somit weniger Einkommen, das sie in die Altersvorsorge investieren können. Aber auch fehlendes Wissen über geeignete Vorsorgemöglichkeiten spielt eine große Rolle. Hier liegt eine wichtige Chance für Versicherungsmakler und Finanzberater: Durch gezielte Aufklärung und individuelle Beratung können Berater dazu beitragen, diese Wissenslücken zu schließen und Frauen für das Thema Altersvorsorge zu sensibilisieren.
Vertriebspotenzial: Frauen als attraktive Zielgruppe
Frauen bieten ein enormes Vertriebspotenzial im Bereich der Altersvorsorge. Viele Frauen, insbesondere junge, haben noch keine ausreichenden Maßnahmen für ihre finanzielle Absicherung getroffen, obwohl der Bedarf klar vorhanden ist. Dabei geht es nicht nur um den Einstieg in die private Vorsorge in jungen Jahren, sondern auch um den Schutz der Altersvorsorge in späteren Lebensphasen.
Frauen, die durch Familiengründung zeitweise aus dem Beruf aussteigen oder ihre Arbeitszeiten reduzieren, leisten oft geringere Beiträge zur betrieblichen Altersvorsorge. Diese Lücken können durch private Vorsorgelösungen ausgeglichen werden, was Beratern die Möglichkeit gibt, individuell zugeschnittene Produkte anzubieten. Auch für sogenannte Späteinsteigerinnen, die erst in fortgeschrittenem Alter feststellen, dass ihre Altersvorsorge unzureichend ist, besteht noch Handlungsbedarf. Hier können Berater helfen, finanzielle Lücken zu schließen und ein sicheres Polster für den Ruhestand aufzubauen.
Wie Berater Frauen gezielt ansprechen können
Für Berater und Makler bietet sich die Möglichkeit, Frauen nicht nur auf das Thema Altersvorsorge aufmerksam zu machen, sondern sie auch aktiv durch gezielte Maßnahmen zu unterstützen. Eine klare und verständliche Kommunikation über die verschiedenen Vorsorgemöglichkeiten ist entscheidend, um Frauen das Gefühl zu geben, gut informiert und sicher in ihrer Entscheidung zu sein. Viele Frauen sind unsicher im Umgang mit finanziellen Produkten und wünschen sich Beratung, die auf ihre individuellen Bedürfnisse eingeht.
Schulungen und Informationsveranstaltungen, die speziell auf Frauen zugeschnitten sind, können helfen, das notwendige Wissen zu vermitteln und Berührungsängste abzubauen. Berater können Frauen durch praktische Lösungen, die auf ihren Lebensstil und ihre finanzielle Situation zugeschnitten sind, helfen, eine fundierte Entscheidung für ihre Altersvorsorge zu treffen. Dies könnte beispielsweise die Nutzung flexibler Sparpläne oder der Abschluss von Versicherungsprodukten sein, die auf die individuellen Lebensumstände abgestimmt sind.
Fazit: Frauen als Schlüssel zum Wachstum in der Altersvorsorge
Frauen sind eine große und oft vernachlässigte Zielgruppe, die im Bereich der Altersvorsorge erhebliches Potenzial bietet. Für Versicherungsmakler und Finanzberater liegt hier eine wichtige Chance, durch gezielte Ansprache und individuelle Beratung nicht nur das Geschäft zu erweitern, sondern auch zur Schließung der finanziellen Lücke zwischen Männern und Frauen im Alter beizutragen. Durch Aufklärung und maßgeschneiderte Lösungen können Frauen dabei unterstützt werden, ihre finanzielle Zukunft zu sichern und Altersarmut zu vermeiden.
Quelle: Pfefferminzia
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